Neue Technik

 

30.April 2019

Eine Planung von einem 3⁄4-Jahr endete mit dem Kommen der Techniker, um das neue Projekt der Schriftdolmetschertechnik in unserem Hörbehindertenzentrum (kurz: HBZ) aufzubauen. Doch wie ist es dazu gekommen?

Ursprünglicher Leitgedanke war zunächst die Feststellung, dass unser Wirken in der Öffentlichkeit und bei der Stadt Münster stets davon getrieben wurde, für Barrierefreiheit für uns Hörbehinderte zu werben und auch durchzusetzen.

Ganz naheliegend folgte sodann die kritische Frage an uns selbst, inwieweit wir als Hörbehinderte in unserem eigenen HBZ die Barrierefreiheit erfüllen. Setzt man sich ehrlich mit dieser Überlegung auseinander kommt man zu dem Ergebnis, dass wir selbst die Barrierefreiheit nicht gewährleisten. Denn sowohl bei hochgradig ertaubten Menschen als auch bei gehörlosen Menschen kann die beste Induktionsschleife keine Kommunikation bewirken.

Mit dieser Erkenntnis sahen wir uns in der Pflicht, für Abhilfe zu sorgen und auch diesen Personen einen kommunikativen Zugang in unserem HBZ zu schaffen. Doch wie? Der enorme Organisationsaufwand, der mit dem Organisieren von Gebärdendolmetscher einhergeht, ist bei den vielen Angeboten, die wir als Verein unseren Mitgliedern und Gästen bieten, nicht stemmbar, insbesondere deshalb, weil alle ehrenamtlich und neben ihrem Beruf im und für den DSB-OV Münster tätig sind.

Zusätzlich müssten auch Kostenträger für die Gebärdendolmetscher organisiert werden, die, beziffert man den Gesamtaufwand für ein Jahr, sicherlich nicht zur Verfügung stehen. Diese Vorlaufzeit erlaubt es auch nicht, spontan zu wirken, d.h. zum Beispiel eine Ansprache zu halten oder kurzfristig eine Veranstaltung anzubieten. Doch mit dem möglichen Einsatz von Gebärdendolmetschern ist nicht jedem geholfen. Insbesondere spätertaubte oder resthörende Menschen sind oft lautsprachenorientiert und sind der Gebärdensprache nicht mächtig. Diesen Personenkreis würden wir mit Hilfe von Gebärdendolmetscher also nicht erreichen und hätten damit unseren Anspruch verfehlt, barrierefrei zu sein.

Wie so oft im Leben, wenn Wunsch und Lebensrealität aufeinandertreffen musste also eine andere Idee her, die die vorgenannten Spannungsverhältnisse auflöst und einen, Bogen spannt, der alle Menschen in unserem HBZ erreicht.

Die Entscheidung viel zu Gunsten einer Schriftdolmetschertechnik. Herzstück ist eine Spracherkennungssoftware und ein hochauflösender 65-Zoll-Bildschirm, der mit 400 cd/m2 (cd = Candela) ausgestattet ist. Unter „Candela“ ist die Leuchtdichte zu verstehen. Zum Vergleich: Eine Kerze hat einen cd-Wert von 1. Eine Glühlampe hat 60 als cd-Wert und eine haushaltsüblicher Computerbildschirm und auch ein LED-Fernseher haben je einen Wert von ca. 250 cd.

Der Bildschirm im HBZ hat damit eine sehr gestochene Schärfe, die es auch sehbeeinträchtigten Menschen erlaubt, möglichst viel zu erkennen. Die Schriftdolmetschertechnik ist an das vorhandene System der Induktionsschleife angeschlossen.

Trotz zweier Systeme wird nur ein Mikrofon vom Sprecher benötigt. Das Sprechsignal wird elektronisch aufgespaltet und zum einen in die Induktionsanlage eingespeist (wie bisher) und zum anderen einem Computer zugeführt, der mit einer Spracherkennungssoftware ausgestattet ist. Der Computer schreibt dann auf dem Bildschirm das gesprochene Wort mit. Die Software ist lernfähig, so dass wir mit der Zeit erwarten können, dass das Ziel der Echtzeit der Übertragung irgendwann erreicht wird.

Die neue Schriftdolmetschertechnik des DSB-OV Münster und Münsterland e.V. ist ein einmaliges Pionierprojekt und wurde in der örtlichen Presse in und um Münster vorgestellt. Wir sind als Verein sehr stolz auf diese neue Technik und danken insbesondere der AOK NordWest Münster, die durch ihre erhebliche finanzielle Zuwendung das Projekt überhaupt erst ermöglicht hat.

Joachim Bless

 

01.April 2018

Nun kommt eine voll elektronische Ladetechnik zum Einsatz.

Die Ladetechnik sorgt dafür, dass beide Hand-Mikrofone und das Head-Set stets mit voller Ladung zu jeder Zeit zur Verfügung stehen. Die Mikrofone werden selbständig aufgeladen und der Ladezustand wird durchgehend gehalten.

Intelligente Technik sorgt dafür, dass kein dauerhaftes Laden erfolgt und die Akkus daher besonders langlebig sind und diese nicht überladen werden. Leere, kaputte oder halb aufgeladene Akkus o.ä. gehören damit der Vergangenheit an. Die Mikrofone brauchen nach einer Nutzung auch nicht ausgeschaltet zu werden, weil mit dem Einstecken der Mikrofone in das neue Ladegerät diese automatisch heruntergefahren werden.

Der DSB-OV Münster und Münsterland e.V. dankt dem Förderer, der den Verein durch seine finanzielle Zuwendung die Anschaffung des Konferenzmikrofones und des intelligenten Ladegerätes ermöglicht hat.

 

01.April 2018

Neues Konferenzmikrofon

Auch im zweiten Quartal des Jahres 2018 war es wesentliche Aufgabe des Vorstandes, die technische Modernisierung unserer Vereinsräume voranzutreiben. Das Konferenzmikrofon wird an der vorhandenen Induktions- Anlage angeschlossen und auf dem Tisch gestellt. Bis zu zehn Personen können nun über die T-Spule ihrer Hör- und/oder CI-Geräte an Gesprächen teilnehmen. Das „Rumreichen“ von Handmikrofonen ist damit entfallen. Ein sehr wichtiges Hilfsmittel, wenn es darum geht, Besprechungen abzuhalten oder aber, wenn es darum geht, die Funktion von Induktionsanlagen bei Beratungsterminen zu demonstrieren.

 

14.Februar 2018

Neue mobile Hörfunkanlage

Die lange vom Verein ersehnte mobile Hörfunkanlage wurde dem DSB-OV Münster und Münsterland e.V. übergeben. Herr Kroel von der Fa. Humantechnik und Joachim Bless, erster Vorsitzender des DSB-OV Vereines, trafen sich zu diesem Zweck in den Räumen des Hörbehindertenzentrums. Die neue mobile Höranlage umfasst achtunddreißig Empfangseinheiten und zwei Sendereinheiten. Des Weiteren gehören achtunddreißig Ringschleifen hierzu, fünf Kopfhörer und zwei Headsets.

Die mobile Höranlage ist so kompakt, dass diese in einem Aluminiumkoffer ohne
Probleme transportiert werden kann. Die neue Höranlage löst die alte transportable
Funkanlage ab, die bereits über zehn Jahre alt ist und die von nur zehn Personen genutzt
werden konnte. Weder technisch noch personell ansatzweise ausreichend war diese Anlage, so dass diese dringend erneuert werden musste.

Zur Erinnerung: An den Ausflügen und den Kulturmaßnahmen zum Beispiel der letzten Jahre haben in der Regel ca. 30 Personen oder mehr teilgenommen, die technisch nicht mehr abgedeckt werden konnten.
Der DSB-OV Münster und Münsterland e.V. freut sich daher sehr über die gelungene Neuanschaffung und dankt ausdrücklich der AOK NordWest aus Münster, die mit einem Förderbetrag von 9.000,00 € diese Anschaffung erst ermöglicht hat.

Der Vorstand

 

07.Dezember 2017

Neue Induktionsanlage im HBZ

Im Hörbehindertenzentrum wurde an diesem Tag eine komplett neue Induktionsanlage installiert. Zur Ausstattung gehören auch ein Headset und zwei Handmikrofone.

Diese Anlage arbeitet voll automatisch. Sie verstärkt und mischt die Signale und auch die Gespräche werden zwischen den einzelnen Mikrofonen automatisch abgegeben bzw. schalten sich bei nicht Beanspruchung auf „stumm“.

Eine außerordentliche Erleichterung für alle Hörbehinderte, die über eine T-Spule verfügen. Die Anschaffung wurde möglich, weil ein Förderantrag des Vereinsvorstandes von der AOK NordWest Münster bewilligt wurde. Unter Abzug eines 10%-Eigenanteiles erfolgte am Tage der 4 1⁄2-Stunden dauernden Installation in den Räumen des Hörbehindertenzentrums die symbolische Scheckübergabe i.H.v. 5.500,00 €.

Der Verein freut uns sehr über diese gelungene Investition und danken der AOK NordWest Münster ausdrücklich für die gute Zusammenarbeit.

Joachim Bless